Vorzüge von Jin Shin Do® für Masseure und Körpertherapeuten

Warum kann es für Masseure oder Körpertherapeuten eine Bereicherung sein, wenn sie ihr Behandlungsspektrum um Jin Shin Do® erweitern? Seitdem ich in den Neunzigern das Therapieangebot in meiner Praxis um diese Technik erweiterte, habe ich viele Gründe hierfür für mich selbst entdeckt, und viele weitere von meinen Patienten und Schülern gehört.
Auf Grund der im JSD eigenen Art der Berührung und Wahrnehmung berichten Klienten oft, dass sie sich während einer Jin Shin Do® Session „gehört“, „respektiert“ und „erfüllt“ fühlen - dies ist ein besonderes Erlebnis. Eine Klientin sagte: „Was für ein vorzüglicher Gemütszustand.“
Wenn man die Berührung [des Körpers] auf einen verspannten Punkt, der in oder zwischen den Muskeln liegt, konzentriert, hilft dies, die Wahrnehmung des Klienten auf das Zentrum der Spannung zu lenken, und manchmal sagen Klienten: „Das ist ein wohltuender Schmerz“. Während der Punkt mit genau dem Druck gehalten wird, der für den/die Klienten/in angenehm ist, kann er/sie leichter die Spannung wahrnehmen und von innen heraus entspannen. Dabei bleibt man für jede Art von Empfindung, Gefühlen, Farben, Bildern, Worten oder Phrasen offen, die einem eventuell im Zusammenhang mit der Spannung ins Bewusstsein kommen.
Während man einen verspannten Punkt („Nahpunkt“) berührt und gleichzeitig einen verwandten „Fern-punkt“ hält, verringert sich der Schmerz im verspannten Nahpunkt. Dies ist ein Teil des Phänomens und der Effektivität von JSD. Auch wenn Fernpunkte oft sehr weit weg [vom verspannten Nahpunkt] liegen, so erleichtert das Halten dieser Punkte die Entspannung im Bereich des Nahpunktes. Dieses liegt daran, dass „Nah-“ und „Fernpunkte“ generell auf dem gleichen Meridian liegen oder eine funktionelle Verbindung haben. Meridiane sind Linien, welche [Akupressur-]Punkte miteinander verbinden und vernetzen; sie verlaufen im Bindegewebe, also in den Zwischenräumen der Faszien. („Faszien“ bilden eine dünne Bindegewebsschicht, die alle Muskeln und inneren Organe umschließt, (unter)stützt bzw. miteinander verbindet.)

Weitere Informationen finden Sie in dem Artikel: “JSD Acupressure: Magic or Science”, von Iona Marsaa Teeguarde, M.A., JSDF Director

Während die Spannung allmählich nachlässt und sich entspannt, als ob sie [unter den Fingern] schmelzen würde, [ver-]wandelt sich der Schmerz in eine angenehme Empfindung, eine Art ‚Wohlgefallen‘. Dieser „Release“ (Entspannung) ist ein Ergebnis des Zusammenspiels von Körper und Geist, und damit der andere Teil des Phänomens von Jin Shin Do®. Die Entspannung von sowohl physischen Spannungen als auch bedrückenden/quälenden Gefühlen ist eine Wohltat; ein [häufig] unterschätztes und herrliches Gefühl.

Zehn Gründe für Masseure oder Körpertherapeuten, die für die Anwendung von Jin Shin Do® Bodymind Acupressure® Techniken sprechen:

1. Ein wesentlicher Grund ist die Reduzierung von Verschleißerscheinungen am eigenen Körper; dieses kann mit vielen zusätzlichen Berufsjahren und mehr Freude an der Ausübung des Berufes einhergehen. Jeder, der irgendeine Form von Körpertherapie praktiziert, kann auch Jin Shin Do® ausüben. Zu erklären warum dies möglich ist, würde an dieser Stelle zu viel Platz in Anspruch nehmen, denn es würde darauf hinauslaufen, die Mechanismen [und Prinzipien] von JSD zu beschreiben.
- Bei einer Jin Shin Do® Session sitzt der Therapeut entspannt und nutzt [zusätzlich] den Körper des Klienten, um Anspannung in den Händen und Fingern des Therapeuten zu minimieren. So wird der Klient zum Beispiel gebeten, in den verspannten Bereich hineinzuatmen. Während er/sie dies tut, vermindert der Therapeut etwas den Druck, während der Kontakt zum Punkt beibehalten wird. Bei der Ausatmung des Klienten wird der Druck auf den Punkt wieder verstärkt.
- Im JSD wird Wert auf eine gesunde Körperdynamik gelegt. So wird zum Beispiel darauf geachtet, dass Unterarm und Hand [des Therapeuten] in einer Linie sind, anstatt das Handgelenk aufzustellen bzw. nach dorsal zu flektieren; [häufig] wird auch ein Arm, eine Hand, ein Bein oder ein Fuß des Klienten mit der Hand umfasst, um die Finger des Therapeuten und die Extremitäten des Klienten zu (unter-)stützen. Iona erklärt hierzu: „Es gibt immer einen angenehmen Weg, einen Punkt zu halten. Je wohler man sich als Therapeut fühlt, desto stärker wird der Druck vom Klienten wahrgenommen. Wenn man den Punkt exakt findet und im optimalen Winkel hält, wird der Klient das Gefühl haben, dass man mehr Druck ausübt als man in Wirklichkeit aufwendet. Wenn man eine Entspannung (= Release) in einem muskulären Bereich spürt, so folgt man schlichtweg der Entspannung des Gewebes.
- [Wie bereits angesprochen], hilft ein Fernpunkt die Verspannung im Nahpunkt nachhaltig und tief zu lösen, auch wenn er sich weiter entfernt vom eigentlichen „Problem-Bereich“ befindet. Eine Masseurin und JSD Schülerin bemerkte in diesem Zusammenhang: „Man macht deutlich mehr als ‚nur Massieren‘, obwohl man letztlich ‚weniger arbeitet‘!“
- Leute sind oft fasziniert, wie der Druck auf einen Punkt, der entfernt vom eigentlichen Problembereich liegt, Erleichterung bringen kann. Dieser lindert manchmal Beschwerden, bei denen ihnen gesagt wurde: „Gewöhn‘ dich dran“, denn „dafür gibt es keine Behandlung“. So können zum Beispiel Punkte an den Beinen (JSD #44 und #13) helfen, Spannungskopfschmerzen oder Migräne zu lindern.

2. Während einer Jin Shin Do® Session kann der Klient durch verbale Körper-Focusing Techniken verstärkt Zugang zu emotionalen Komponenten bekommen. Beim Ansprechen des Problems (Focusing) wird die Aufarbeitung des tieferliegenden Grundes für die Verspannung unterstützt. Diese Sprachtechniken werden im Rahmen der JSD Ausbildung vermittelt. Während man diese einfachen Techniken nutzt, entspannen sich Punkte schneller, da gleichzeitig der Klient lernt, den Kopf zu verlassen und mehr in den Körper hineinzuspüren, und dabei Gefühle und innere Erkenntnisse wahrzunehmen. Diese einfachen Techniken, indem man im Jetzt und Hier bei seinem Klienten ist und ihn/sie in den Entspannungsprozess mit einbezieht, sind zusätzliche Gründe, warum Klienten berichten, dass Sie sich während einer Jin Shin Do Session tiefgreifend „gehört“, „respektiert“ und „erfüllt“ fühlen.

3. JSD Kurse vermitteln eine Vielzahl an Techniken, die man an seine Klienten zur Selbsthilfe weitergeben oder auch bei sich selbst anwenden kann. Qi-Gong Atemmeditation und Stretch-Übungen sind relativ einfach und unkompliziert und dennoch sehr wirkungsvoll.
Fast jeder kann Pal Dan Gum Übungen machen, mit denen jeder JSD Kurs beginnt – sei es im Stehen, sitzend auf einem Stuhl oder im Rollstuhl. Diese „Acht seidenen Übungen“ können helfen Spannungen zu lösen, auch entlang der Wirbelsäule, und zusätzlich die persönliche Wahrnehmung, Balance und Zentrierung zu verbessern (und vieles mehr!).
Auch kann man Klienten beibringen, wie er/sie äußert effektiv Akupressurpunkte an sich selbst oder an Familienmitgliedern halten kam.

4. In JSD Akupressur ausgebildet zu sein, kann die Gründe, warum Klienten zu einem kommen, um ein Vielfaches erweitern. Klienten kommen zur Entspannung, Stressreduzierung, Muskelentspannung, zum Ausgleich von Qi (Energie), um die Verbindung von Körper und Geist zu entdecken, sowie um eine bessere Wahrnehmung von Haltungsmustern in ihrem Körper zu erreichen.

5. Klienten lieben diese Art der Berührung! Menschen, die jahrelang Massagen bekommen haben, berichten oft, dass sie sich während einer Massage noch nie so entspannt haben wie während und nach einer JSD Session.

6. Jin Shin Do® ist sicher und kann zu jeder Zeit, und an jedem Ort bei jeder Person problemlos angewandt werden. JSD ist auch deshalb so leicht anzuwenden, weil Klienten sich nicht ausziehen oder hinlegen müssen. Wir haben schon JSD-Punkte in Parks, Flugzeugen oder in Theatern, Restaurants, Schulen, Freizeitanlagen, Sportevents usw. gehalten. Mein persönlicher Lieblingsort zum Unterrichten war das lokale Krankenhaus, denn Leute kamen aus Verzweiflung in die Kurse und das einzige was ich tun musste war, ihnen einige hilfreiche Punkte zu zeigen, und schon waren sie begeistert.

7. Jin Shin Do® kann einem helfen, mehr Erfolg in Bereichen zu haben, die eventuell nicht in der Massageausbildung vermittelt wurden, oder zu denen man einen eingeschränkten Zugang hatte. Die Liste von allgemeinen Problemen, bei denen Akupressur Hilfe und Unterstützung bieten kann, deckt ein weites Spektrum ab. Dieses reicht von Spannungskopfschmerz bis hin zu Rückenschmerzen, von Atemschwierigkeiten bis zu Schlafstörungen, bei Übelkeit und vielem mehr.

Weitere Information finden Sie in dem Artikel: “Studien zum Thema Akupressur” von Senior Authorized JSD Teacher/Practitioner Deborah Valentine Smith.

Eine Masseurin und JSD Schülerin sagte einmal: “Massage ist gut zur Entspannung, aber meine Klienten haben [oft] so viele zusätzliche Probleme, bei denen sie Unterstützung brauchen, und JSD hilft ihnen dabei.“
Natürlich sollten sich Klienten mit derartigen Problemen in ärztlicher Behandlung befinden, denn selbst alltägliche Beschwerden können Anzeichen für eine schwere Krankheit sein, die medizinische Betreuung braucht und bei der die Anwendung von Akupressur eine Ergänzung zur westlichen Medizin darstellt.

8. Es ist sehr meditativ, eine Jin Shin Do® Behandlung zu geben, und somit sowohl für den Therapeuten als auch für den Klienten entspannend. In der Tat berichten viele JSD Schüler/innen und Therapeuten/innen, dass das Geben einer JSD Session sich so anfühlt, als würde man [gleichzeitig] eine Behandlung erhalten. Sie erzählen oft, dass sie sich nach dem Geben einer JSD Session erfrischt und mehr energiegeladen fühlen.

9. Schüler und Therapeuten berichten auch über eine gesteigerte Intensität ihrer Intuition. Dieses beruht nicht nur auf der Berührung, sondern gleichzeitig auf dem „with-nessing“ (mitfühlenden) Aspekt von Jin Shin Do® und dem Einsatz der Körper-Focusing Techniken.

10. Es gibt viele Möglichkeiten JSD in den Praxisalltag zu integrieren. Die meisten Masseure und Körpertherapeuten, die JSD gelernt haben, nutzen die sehr effektive Schulter-Nacken-Entspannung am Ende einer Massage. Diese ist sehr einfach, da der Klient entspannt auf dem Rücken liegt, während der Therapeut am Kopfende sitzt und nacheinander die fünf bilateralen Punkte hält.

Übersetzung aus dem Englischen: Katrin Schulz